Unser innerer Kritiker ist ein äußerst nerviger und negativer Geselle, der verhindert, dass wir uns annehmen, mutig sind, Neues ausprobieren, andere Wege gehen oder Grenzen setzen.
Seine beharrliche Stimme flüstert Sätze wie:
- „Ich kann aber auch gar nichts!“
- „Ich verdiene nichts Besseres!“
- „Ich bin nicht gut genug!“
- „Ich bin nicht liebenswert!“
- „Ich schaffe das nie!“
- „Ich bin zu dumm!“
Es ist diese Stimme im Kopf, die Zweifel aufkommen lässt, uns zögern und zurückrudern lässt. Sie macht uns klein, verunsichert und nagt unnachgiebig an unserem Selbstwertgefühl.
Der innere Kritiker baut mit Negativität und Miesepetrigkeit Barrieren auf, die uns hindern, der Mensch zu werden, der wir sein möchten. Er ist nie zufrieden und findet immer wieder Wege, die Selbstakzeptanz zu hemmen.
Wenn der Selbstwert am Boden liegt
Er ist mitverantwortlich für mangelndes Vertrauen in erworbene Fähigkeiten. Er bremst nicht selten innovative, kreative Gedanken aus. Er kann die Verwirklichung von privaten und beruflichen Entscheidungen torpedieren. Er schmälert das Selbstvertrauen. Er schwächt das Selbstwertgefühl. Kurzum: er macht unzufrieden und unglücklich.
Wir werden meistens dann mit selbstkritischen Gedanken konfrontiert, sobald wir unsere Komfortzone verlassen; wenn wir etwas Neues ausprobieren, neue Risiken eingehen oder uns neu beweisen müssen.
Unser innerer Richter erinnert uns gerne an die Fehler, die wir in der Vergangenheit begangen haben und gibt den Gefühlen wie Ärger, Angst, Schuld und Scham eine imaginäre Daseinsberechtigung.
Er liebt es perfektionistische Ansprüche zu stellen, die Zukunft schwarz zu malen oder sich mit anderen zu vergleichen.
Er treibt uns an, nicht nur über uns selbst zu urteilen, sondern auch andere und unsere Umstände zu kritisieren.
Neu trifft Alt
Dabei treffen neue Ideen, neue Entscheidungen und neue Intentionen auf alte, tiefsitzende, und gut einstudierte Glaubensmuster, Botschaften und ein etabliertes Selbstbild.
Der innere Kritiker steht uns schon lange zur Seite und entwickelte sich meistens durch Zurechtweisungen und Ermahnungen, die wir in unserer Kindheit hörten.
Die Eltern und uns nahstehende Personen zeigen uns, was richtig und falsch ist. Was erlaubt und was verbot ist. Welches Verhalten toleriert wird und mit welchem Auftreten wir anecken. Sie sind die Menschen, die uns die bestehenden Werte und Normen näherbringen.
In der Kindheit gibt es viel zu lernen, zu verstehen, zu begreifen und umzusetzen. In dieser Entwicklungszeit wird ausprobiert und getestet. Manches gelingt gut, einiges funktioniert nie.
Folgen Ermahnungen, Bestrafungen oder sogar Liebesentzug fühlt sich das Kind verunsichert, beschämt – nicht angenommen.
„So wie ich bin, bin ich nicht richtig“, „So wie ich bin, werde ich nicht angenommen“, „Ich muss besser, schöner, geschickter, schlauer, ruhiger, kreativer etc. werden, um angenommen und geliebt zu werden“.
Der innere Kritiker nimmt Gestalt an, übernimmt eine Schutzfunktion und setzt sich fest.
Wie selbstorganisatorische Hypnose den inneren Kritiker zähmen kann
Seine Aufgaben hat er längst erfüllt, und als erwachsener Mensch können wir ihn getrost verabschieden.
Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, dem inneren Richter zu begegnen und ihm “Adieu“ zu sagen.
Die Autosystemhypnose, die auch als selbstorganisatorisch Hypnose bezeichnet wird, ermöglicht frei von Fremdbestimmung, die Ursache und/oder die Funktion hinter den Sätzen des inneren Kritikers zu erkennen, sie aufzulösen und gehen zu lassen.
Dabei werden keine – wie bei den klassischen Hypnoseverfahren üblich – Lösungsvorschläge oder direktive Suggestionen angeboten – sondern mit Hilfe Ihres Unbewussten lösen Sie sich in einer leichten Trance sanft von den unbrauchbaren und kontrollierenden Ratschlägen des inneren Kritikers.